Waldläufer-Archiv

Projekte und Veranstaltungen 2021 bis 2023 

07.09.2021 
Hallo liebe Leute,  

am Sonntag luden wir an unser Wilmamobil auf dem Gut Hobrechtsfelde zum Häuslebauen ein, um für alle Tiere, die sich in der bevorstehenden kühleren Jahreszeit über eine Futterquelle freuen, einen Unterschlupf zu bauen. Obwohl der Eichelhäher und das Eichhörnchen Vorratswirtschaft betreiben, indem sie die Eicheln und Nüsse im Garten oder Wald vergraben, sind sie gern zu Gast an den Futterhäuschen, die wir mit Nüssen, Äpfeln und Haferflocken befüllen. Denn durch die einseitige Entwicklung von Monokulturen in Wälder und Feldern, mangelt es an Artenvielfalt, bspw. wie Blühstreifen, als Grundlage für Insekten. 
 
Unsere jungen Besucher werkelten, hämmerten, sägten, bohrten und schwitzten, um mit ihren Eltern und unsere Unterstützung Futterstellen zu bauen. 

Und nun erfreuen sie sich an einem größeren Eichhörnchen-Kobel für den Baum und an einem stabilen Igel-Iglu, den man unter Laub- und Komposthaufen platzieren kann. Mit einfachen Mitteln, wie Ästen und Baumstämmen aus dem Wald, in Scheiben und Stückchen geschnitten und mit Schrauben aus dem Baumarkt zusammengehalten, entstanden stabile Herbergen für bestimmt mehrere Winter. 

Wir freuen uns auf Nachrichten, ob die Tiere eingezogen sind. Alles Gute für Euch und zieht Euch warm an, die Nächte werden kühler und länger.
 
  Auf bald Eure Julia

24.06.2021  

Hundeauslaufgebiet Pichelswerder 

Hallo miteinander! Im Hundeauslaufgebiet Pichelswerder ist folgendes zu berichten. Es ist mild, 19°C nieselig, abends zwischen 17 Uhr und 19.30 Uhr. Im Parkplatzbereich sind 3 Mülleimer aufgehangen worden. Die Waldwege sind vom Holz freigeräumt. Der Imbisswagen steht nicht mehr auf dem Plateau, dafür sind Bienenvölker angesiedelt und somit kehrt die natürliche Stille zurück. 

Im Badebereich am Strand stehen 2 neue Grüne Mülltonnen. Am Strand tobten 3 bis 4 Hunde, und wenn sie den Besuchern zu nahe kamen oder zwischen die Beine herumstromerten, wurden sie zurückgewiesen. Auf dem Wasser im Strandgebiet probte eine Gruppe Wanderbootfahrer ihre Wasserrolle, im Hintergrund segelten mind. 10 Segelboote auf dem Stößensee und dazwischen zogen Stand-up-Paddler ihrer Wege, und direkt am Strand badeten zwei Kinder und ihre Eltern und Großeltern beaufsichtigten sie. 

Resümee: alles in allem eine vorbildliche Entwicklung.

Eure Julia

Pichelswerder Hundeauslaufgebiet

05.07.21 

Um die Mittagszeit 26°C zwischen 10 Uhr and 13 Uhr spielen viele Hunde verteilt über den Strand auch in den Buchten, apportieren und schwimmen. Selbst ins Wasser zu gehen ist unangenehm, da viele Hundehaare auf der Oberfläche schwimmen. Für viele Hundebesitzer ist das allerdings kein Hinderungsgrund.
 Vier Kinder spielen am Strand. Eine Frau sonnt sich ungestört. Ein größerer Jack Russell Terrier ist zu lebendig und den Besuchern zu aufdringlich und wurde angeleint und vom Feld geführt. Auf den Wegen sah ich vermehrt Hunde mit Schleppleine geführt - auch eine positive Tendenz. So sind die Hunde trotz Freilauf in Konfliktsituationen abrufbar.


Auf dem Plateau machten sogar eine ganze Familie eine Art Familienausflug mit Mutter, Vater und zwei Kindern mit ihrem Hund an der Schleppleine. Der Vater versucht deutlich, den Hund mit Kommandos und Schleppleine zu kontrollieren und die ganze Familie hört gebannt zu und gibt Ratschläge, bis alle diskutieren und der Hund macht, was er will. Denn den Hund erziehen wollen und Schleppleine anbieten, funktioniert nun mal nicht. Das muss vorher passieren. Naja, ich beobachte weiter. Jedenfalls ist der Hund schon mal gebannt. 

Jetzt die Tage kühlt es sich stark ab und eine Regenphase zieht übers Land, mal sehen wie dann die Stimmung ist. 

Bis bald, Eure Julia

Sieh mal, ein Schmetterling!


06.07.2021 

Da sich trotz Werbeaushänge keine Familien ihren Besuch unseres Veranstaltungsangebots ankündigten, streiften wir mitten durch das Laufpublikum des Sommerfests auf dem Gut Hobrechtsfelde und stellten unsere Schmetterlingsveranstaltung einigen interessierten Besucherfamilien vor. So konnten wir 4 Kinder begeistern, die uns von ihren Eltern anvertraut wurden. Wir stellten uns gegenseitig namentlich vor und nahmen die Kleinen an die Hand und gingen gemeinsam rüber zum Wilmamobil. Zunächst fragten wir die Kinder Emma, Olivia, Isa und Ronny, ob sie schon Schmetterlinge kennen? 

Es war erstaunlich, wie lebendig sie alle von ihren Erfahrungen berichteten, sogar im Kindergarten wurde schon die Entwicklung von der Raupe, über die Verpuppung zum Schmetterling in einem kleinen Biotop verfolgt.
Ein herzliches Dankeschön an den Kindergarten für das Aufmerksam machen und somit Interesse wecken der Kleinsten, für die Abläufe in der Natur auch in unserer Großstadt. 
Die Kinder kannten den Kohlweißling, den Zitronenfalter, und sogar den Schachbrettschmetterling. 

Um den Kindern den Alltag vom Schmetterling vorzustellen und um ihre Phantasie anzuregen, erzählte Petra die Geschichte vom Tagpfauenauge, der beim Tagesausflug über die Wiesen vom Gewitter überrascht wurde und um die Wassertropfen drumherum unterm Baum Schutz fand und in ein Spinnennetz abrutschte. Er konnte sich aber befreien, mit der Katze Mimi herumtollen und auf Butterblumen sich am Nektar satt trinken. Die Kinder verstanden, dass ein zarter Schmetterling, wie die Menschen, nicht nur sonnige Tage erleben, sondern auch in gefährliche, ausweglose Situationen gelangen können, aus denen sie mit Mut und Tapferkeit wieder herauskommen können. 

 

Nun hatten die Kinder die Möglichkeit, ihren eigenen Schmetterling mit ihren Lieblingsmustern, Lieblingsfarben, ihrem Lieblingsplatz und ihren eigenen speziellen Namen ganz nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. So wurden die Kinder angeregt, eine Schmetterlingswiese anzulegen, damit ihre Phantasie-Schmetterlinge und natürlich auch ihre lebendigen Freunde genug Nahrung finden und sich vielleicht sogar vermehren. 


Petra pflügte den Acker und die Kinder legten Steine auf die Grenze. Dann streuten sie die Samen über das Feld und stampften sie fest, damit der Wind sie nicht fortwehte. Nun mussten noch alle ran, um ihre leergetrunkenen Limo-Flaschen zu holen und mit Wasser zu befüllen, um den Boden zu gießen, was den Kindern sichtlich Spaß machte. Die Arbeit war geschafft und die Kinder waren glücklich. Sie haben als Erinnerung ihr persönliches Schmetterlingsbild und den Schmetterlings-Luftballon mitnehmen dürfen.
 
  

Die Grüne Akademie Berlin-Brandenburg bedankt sich für das rege Interesse der Kinder und für Ihre Hilfe beim Anbauen der Schmetterlingswiese. Sie haben einen echten Beitrag zum Insektenschutz in unserer Großstadt Berlin geleistet. 
  
  
  Alles Gute,
  Eure Julia 

 

 

Gut Hobrechtsfelde

 

14.11.2021 


Liebe Leute,
von der Begehung am 10.Juli 2021 in Hobrechtsfelde ist folgendes zu berichten. Es sind 26°C teils sonnig, teils bewölkt. Und die Schicht von Julia und Alexander ging von 11 Uhr bis 16 Uhr. Zuerst begutachteten und freuten wir uns über die Fortschritte unserer Schmetterlingswiese auf dem Acker vom Wilmamobil und dem Begrüßungskomittee der Spatzen auf dem Zaun. Anschließend hatten wir die Idee auch direkt auf der wildgewachsenen Wiese im Bereich außerhalb vom Wilma-Gelände noch eine Bienenwiese zu säen mit Kornblume, Ringelblume, Buchweizen, Dill und Borretsch.

Auf dem Gutshof war wenig Publikum. Deshalb setzten wir uns, als Ansprechpartner für den Durchgangsverkehr, auf die Wiesen. Später gingen wir Richtung der Weiden und konnten einem orientierungslosen Besucher-Pärchen mit angeleintem Hund auf der Suche zu den Koniks (Wildpferden) die Richtung weisen und zugleich im Aufklärungsgespräch vom Füttern abhalten und dazu raten, Abstand zu halten. 

Auf dem Kunstpfad entlang des Elektrozauns tummelten sich die Schmetterlinge. Bitte seid vorsichtig , denn der Zaun steht unter Strom.

Auf den Weideflächen waren kaum Besucher, dafür aber auf dem Hauptweg zum Gorinsee. Dort begegneten uns viele Fahrrad -Fahrer , eine Pferdekutsche und ein Pony, das an der Leine ausgeführt wurde. Im Weidegebiet 616 weideten die Koniks gut sichtbar im Unterholz. Am Wegesrand gibt es verschiedene Steinskulpturen zu besichtigen. Eine bestimmte machte uns besonders neugierig, ob sie eventuell eine Funktion erfüllt und tatsächlich fanden wir in den vorgeformten Löchern Hornissen, die dort verweilten. Am Gorinsee angekommen, kannten dort die Besucher auch das Gut Hobrechtsfelde und wir freuten uns über den positiven Zuspruch.

 

Am folgenden Tag, den 11.Juli 2021, begingen wir das Areal, um die Bogenseekette mit dem Bogensee und den beiden Karpfenteichen südlich von Hobrechtsfelde im Naturpark Barnim zu besuchen. Das Wetter war sehr heiß und schwül mit 28°C. 

Gleich vormittags um 11Uhr begrüßten wir Herrn Schuler von der Agrar GmbH Gut Hobrechtsfelde auf seiner regelmäßigen Revierkontrolle zu den ganzjährig beweideten Flächen von Koniks, schottischen Hochlandrindern und Wasserbüffeln. 

Diesmal war alles ruhig und die Weidefläche frei von Besuchern. Worüber wir uns sehr freuten. Auch wenn es sehr einladend wirkt , sich darauf niederzulassen, ist es jedoch ein Gebiet für die ungezähmten Weidetiere und die Bodenbrühter, die Ihren sicheren Rückzugsort brauchen. 

Und dennoch ertappten wir ein Pärchen, welches vom Weg abkam und durch den Zaun huschte , um die Rinder zu füttern. Liebe Leute, die Hinweisschilder sind eindeutig und für groß und klein gut verständlich. Ein respektvoller Umgang miteinander machen solche Projekte erst möglich. Zum Schutz der wildlebenden Tiere und Euren eigenen Schutzes, bleibt auf den Hauptwegen und stört die Tiere bitte nicht. 

Ansonsten war eine durchgängige Betriebsamkeit auf den Hauptwegen mit Freizeitsportlern, Ausflüglern und Wander mit Hunden zu verzeichnen. Sammelpunkt waren die Landschaftskarten. Sie regten zum plaudern ein, denn mit einem guten Orientierungssinn konnten wir vereint unseren Standpunkt lokalisieren. Denn auf allen Karten wird die Aufmerksamkeit auf den rot markierten Info Point gelenkt, der zwar attraktiv ist mit seinem Entenparadies, aber den Besucher leicht verwirren kann bei der Standortermittlung. 

Bei warmem Wetter schützt Eure Beine vor Bremsen, Mücken, Zecken und wieder aktuell den Eichenprozessionsspinner. 

Bis zum nächsten Mal
Eure Julia

Sommerfest am Alten Speicher 

in Hobrechtsfelde


Die Kinder waren sehr interessiert und hatten Spaß mit uns. Auch waren wir überrascht, wie fair sie beim Fangenspielen waren. Gernot hat sich noch bereiterklärt, extra Touren anzubieten, um die besonders interessierten Kinder abzuholen. Als Belohnung für die Schnitzeljagd erhielten die Kinder Süßigkeiten. 
 Wir haben alle gut zusammengearbeitet und Martina hat alles organisiert und uns den Rücken freigehalten. Ich freue mich auf weitere so tolle Erlebnisse. 
 
 
 Eure Juliane

 

Ein tierischer Spaziergang 


6. April 2022

Heute sind Laura und ich über die beweideten Flächen in Hobrechtsfelde gelaufen. 

Kein Mensch war zu sehen, dafür umso mehr Tiere. Sobald wir im Gebiet waren, sahen wir vier mächtige Wasserbüffel beim Grasen. Sie schielten zu uns rüber, aber fraßen genüsslich weiter. Da sie sehr nah am Weg standen, hielten wir erstmal inne und wussten nicht recht weiter. Wie begegnet man Wasserbüffeln? Sind die gefährlich? Sie sind auf jeden Fall sehr groß. 

Dann setzten sich zwei in Bewegung und ein Dritter hinterher. Sie überquerten den Weg ca. 8m vor uns. Wir hielten den Atem an. Aber ich entschied, ruhig weiter zu gehen. Sonst wäre ein kilometerlanger Umweg nötig gewesen. Wir waren doch im Pferdegebiet. Ach ja, da gibt es jetzt auch Wasserbüffel. 

Kurze Zeit später gingen wir aus einem Tor heraus und gegenüber ins nächste Tor hinein, auch Pferdegebiet - nach 10m sah ich 20 Rinder auf dem Weg auf uns zutraben. Oh je, Laura rannte schreiend weg. Ich ermahnte, still und ruhig zu bleiben. „Wenn die rennen, hast du sowieso keine Chance.“ Wir verließen also dieses Areal sehr schnell wieder. 

Auf dem Weg zwischen den Toren trafen wir die ersten drei Menschen und einen Pudel ohne Leine. Auf meinen Hinweis, dass sich ganz in der Nähe eine Horde von 20 Rindern befände, wurde er sofort angeleint. Zurück sahen wir noch eine Herde Koniks (Wildpferde), die neugierig auf uns zuliefen. Ich fasste allen Mut zusammen und vertrieb den Anführer wie bei Antonia, der Pferdeflüsterin in Hobrechtsfelde, gelernt, indem ich mich groß machte und das Pferd erschrak. Es klappte wie im Bilderbuch. 

Auch konnte ich Laura davon abhalten, ihren Apfel zu verfüttern. Das hatte ich natürlich schon vorher erklärt, dass man die Tiere nicht füttern soll. Aber irgendwie hatte sie es nicht richtig verstanden und meinte, es sei doch nur ein Apfel. Heute war es dort menschenleer, aber wenn Hunderte so handeln, bekommen die Pferde Koliken und sterben, denn Pferde haben im Gegensatz zu uns Menschen kein Sättigungsgefühl. 


Danach mussten wir an den bekannten Büffeln nochmal vorbei. Aber sie ruhten friedlich im Gras. Am Gut begrüßten uns niedliche Esel und wir waren ganz erfüllt von dem tierisch guten Spaziergang.
 

Eure Kirsten